Fachabitur mit Realschulabschluss

Wer das Fachabitur mit Realschulabschluss machen möchte, kann seine schulische Laufbahn unmittelbar nach dem mittleren Bildungsabschluss fortsetzen.

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, das Fachabitur auf dem zweiten Bildungsweg nachzumachen. Beide Varianten führen zu einem höheren Schulabschluss inklusive aller damit verbundener Perspektiven. Wer daran interessiert ist, erfährt hier mehr zu diesem spannenden Thema.

Fachabitur oder Fachhochschulreife

Bevor es um Wege vom Realschulabschluss zum Fachabitur geht, sollten Interessierte beachten, dass die Bezeichnung missverständlich sein kann. Fachabitur wird vielfach als Oberbegriff für die folgenden zwei Abschlüsse gebraucht:

  • Fachgebundene Hochschulreife
  • Fachhochschulreife

In beiden Fällen ist zwar umgangssprachlich vom Fachabitur die Rede, faktisch handelt es sich aber um eigenständige Schulabschlüsse.

Die fachgebundene Hochschulreife bietet Zugang zu Fachhochschulen und Universitäten, bezieht sich dabei aber nur auf den jeweiligen Fachbereich. Im Gegensatz dazu ist die Wahl des Studienfaches bei der Fachhochschulreife vollkommen frei, sofern das Studium an einer Fachhochschule stattfindet.

Wege zur Fachhochschulreife

Wenn vom Fachabitur die Rede ist, ist vielfach die Fachhochschulreife gemeint. Diese allgemeine Zugangsberechtigung zu Fachhochschulen kann auf verschiedenen Wegen erlangt werden.

Interessierte sollten sich daher gut informieren und im Entscheidungsprozess die folgenden Optionen kennen und abwägen:

  • Fachoberschule
  • Gymnasium
  • Berufsschule
  • Fachschule
  • Berufsfachschule
  • Berufskolleg
  • Berufsoberschule

Der zweite Bildungsweg kommt für den Erwerb der Fachhochschulreife ebenfalls in Betracht. Interessierte können ein Abendgymnasium besuchen, sich an einem Kolleg anmelden oder auf die Externenprüfung für Nichtschüler/innen vorbereiten.

Fachabitur nachholen per Nichtschülerprüfung

Die Nichtschülerprüfung wirkt auf den ersten Blick sehr reizvoll. Wer beispielsweise lediglich über den Realschulabschluss verfügt und nun die Fachhochschulreife nachholen möchte, wünscht sich oftmals maximale Flexibilität. Ein autodidaktisches Vorgehen ist daher naheliegend und kann dank der Externenprüfung dennoch zum offiziellen Abschluss führen.

Die Nichtschülerprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife besteht aus schriftlichen und mündlichen Elementen. Dabei werden neben allgemeinbildenden Fächern auch berufsbezogene Fächer geprüft.

Es besteht zwar die Möglichkeit einer Vorbereitung im Selbststudium, der Anspruch des Fachabiturs darf aber nicht unterschätzt werden. Dementsprechend kann es sinnvoll sein, einen Fernkurs zu belegen oder passende Lehrgänge an der VHS zu besuchen. Auf diese Art und Weise hat man einen Leitfaden und geht bestens vorbereitet in die Externenprüfung.

5 Tipps zum Fachabitur nach dem Realschulabschluss

Menschen, die den Realschulabschluss bereits in der Tasche haben und nun das Fachabitur anstreben, sollten sich dieser Herausforderung nicht vollkommen unbedarft stellen. Stattdessen sollten sie die folgenden Tipps befolgen, um ihre Erfolgschancen zu optimieren:

  • Wiederholen Sie noch einmal den Lernstoff aus der Realschule, um für einen perfekten Anschluss zu sorgen!
  • Besuchen Sie vor dem Bildungsgang zur Fachhochschule gegebenenfalls noch Vorkurse!
  • Berücksichtigen Sie bei der Wahl der berufsbezogenen Fächer Ihre beruflichen Pläne!
  • Beachten Sie, dass Lehrgänge lediglich zum schulischen Teil der Fachhochschulreife führen!
  • Vergleichen Sie mehrere Schulen und Bildungsformen zur Fachhochschulreife!

Wie lange dauert es vom Realschulabschluss zum Fachabitur?

Ausgehend vom Realschulabschluss nimmt der Erwerb der Fachhochschulreife für gewöhnlich zwei bis drei Jahre in Anspruch.

Im Falle eines Teilzeitlehrgangs können aber auch vier bis fünf Jahre bis zum ersehnten Fachabitur vergehen. Wer das Ganze autodidaktisch angeht und sich in Eigenregie auf die Nichtschülerprüfung vorbereitet, kann in seinem eigenen Tempo lernen.

Pauschale Angaben zur Dauer kann es in einem solchen Fall allerdings nicht geben.

Wer kann die Fachhochschulreife nicht nachmachen?

Wenn es um den nachträglichen Erwerb des Fachabiturs geht, werden vielfach die zahlreichen Bildungswege und flexiblen Lernformen genannt. Der Besitz des Realschulabschlusses ist eine gute Grundlage, aber es gibt dennoch Situationen, in denen der nachträgliche Erwerb der Fachhochschulreife ausgeschlossen ist.

Das gilt für diejenigen, die im Jahr vor der Externenprüfung einen Bildungsgang an einer Schule besucht haben, der zur Fachhochschulreife führt. Diejenigen, die die Fachhochschulreife endgültig nicht bestanden haben oder bereits besitzen, sind ebenfalls von der Nichtschülerprüfung zur FHR ausgeschlossen.

Checkliste: Die Voraussetzungen für die Fachhochschulreife per Externenprüfung

Menschen, die die Fachhochschulreife nachholen möchten und sich für die externe Nichtschülerprüfung entscheiden, sollten eine gewisse Eigenständigkeit mitbringen und autodidaktisch veranlagt sein.

Darüber hinaus gibt es auch die folgenden formalen Voraussetzungen:

  • mittlerer Schulabschluss
  • angemessene Vorbereitung
  • gegebenenfalls abgeschlossene Ausbildung

Der Realschulabschluss ist somit eine solide Grundlage, auf der man dann im intensiven Selbststudium aufbauen kann. So kommt man dem Fachabitur und seinen Vorzügen Schritt für Schritt näher.

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