Viele Menschen möchten ihr Abitur nachholen und so zu einem späteren Zeitpunkt den höchsten Schulabschluss Deutschlands erlangen. Dieser bietet ihnen eine uneingeschränkte Studienberechtigung und kann auch für eine anspruchsvolle Berufsausbildung oder ein duales Studium die perfekte Basis sein. Im Bereich des zweiten Bildungsweges erfreut sich das Abitur somit verständlicherweise großer Beliebtheit.
Wer das Abitur nachholen möchte, profitiert zwar von dem reichhaltigen Angebot des zweiten Bildungsweges, sollte das Ganze aber dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für Erwachsene kann es eine besondere Herausforderung sein, die allgemeine Hochschulreife nachzumachen. Hier erfahren Interessierte viel Wissenswertes und sind so in der Lage, die richtige Wahl für ihren weiteren Bildungsweg zu treffen.
Bevor man sich einem Abiturlehrgang auf dem zweiten Bildungsweg widmet, sollte man sich näher mit dem Abitur befassen. Dabei ist hervorzuheben, dass es sich um den höchsten deutschen Schulabschluss handelt.
Das Abitur wird auch als allgemeine Hochschulreife bezeichnet und dient als Nachweis der Studierfähigkeit. Wer das Abitur erfolgreich meistert, verfügt somit über eine vollumfängliche Hochschulzugangsberechtigung.
So kann man jedes beliebige Fach an jeder Hochschule studieren. Allerdings können natürlich auch noch Zulassungsbeschränkungen seitens der Hochschule bestehen.
Im Rahmen der Abiturprüfung geht es um den Nachweis der relevanten Kenntnisse aus der gymnasialen Oberstufe. Vier oder fünf Fächer werden hier üblicherweise geprüft. Dabei erfolgen schriftliche und mündliche Prüfungen, wobei mindestens eine mündliche Prüfung stets Pflicht ist.
Aufgrund der Unterschiede von Bundesland zu Bundesland in Sachen Bildung gibt es auch keine bundesweit einheitlichen Regelungen zur Abiturprüfung. Heutzutage ist allerdings das sogenannte Zentralabitur üblich, das auf zentral auf Landesebene vorgegebenen Prüfungen basiert.
Um sicherzustellen, dass durch das Abitur ein umfassender Nachweis der guten Allgemeinbildung erfolgt, müssen die einzelnen Prüfungsfächer aus unterschiedlichen Bereichen stammen. Üblicherweise müssen somit Abiturprüfungen in den folgenden Aufgabenfeldern abgelegt werden:
Der nachträgliche Erwerb des Abiturs ist kein leichtes Unterfangen. Einerseits hat das Abitur einen hohen Anspruch und andererseits ist der zweite Bildungsweg stets eine Herausforderung.
All diejenigen, die dennoch das Abitur nachholen möchten, sollten sich dessen bewusst sein und die folgenden Tipps beherzigen:
Wer fest entschlossen ist, das Abitur nachzumachen, sollte vor allem nach dem richtigen Weg zum ersehnten Abschluss suchen. Der zweite Bildungsweg bietet verschiedene Optionen, wodurch verschiedenen Lebenssituationen Rechnung getragen werden kann.
Zunächst muss man aber eine Wahl treffen. Die folgende Checkliste dient als erster Überblick und zeigt auf, wie man das Abitur nachholen kann:
Die formalen Voraussetzungen für das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg können unterschiedlich ausfallen. Je nach Bundesland und Anbieter kann der Zugang anders geregelt sein. Daher bedarf es hier einer individuellen Recherche.
Grundsätzlich richten sich Schulen für Erwachsene an Menschen, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben und mindestens 18 Jahre alt sind. Wer zudem über einen mittleren Abschluss verfügt, bringt beste Voraussetzungen mit.
Wer einen höheren Schulabschluss nachholen möchte, stößt nicht nur auf das Abitur, sondern auch auf das Fachabitur. Es stellt sich somit die Frage nach dem Unterschied.
Zunächst sollte man zudem wissen, dass der Begriff Fachabitur gleichermaßen für die fachgebundene Hochschulreife und die Fachhochschulreife stehen kann. Nachfolgend gibt es zum besseren Verständnis eine kleine Übersicht:
Pauschale Angaben zur Dauer eines Abiturlehrgangs auf dem zweiten Bildungsweg kann es nicht geben. Die jeweilige Vorbildung und die Lehrgangsform sind hier maßgebliche Faktoren.
Interessierte sollten sich daher individuell informieren und bei verschiedenen Anbietern vorstellig werden. In der Regel müssen sie 1 bis 3 Jahre für dieses Unterfangen einkalkulieren.
Das Abitur nachzuholen, ist ein anspruchsvolles und zugleich reizvolles Unterfangen. Interessierte sollten sorgsam recherchieren und ihren Karriereweg genau planen. Mitunter kommt auch die eine oder andere Alternative in Betracht.
Der folgende Tipp aus unserer Redaktion zeigt beispielsweise auf, dass das Abitur nicht immer zwingend erforderlich ist.
In Zeiten zunehmender Akademisierung kommen viele Berufstätige auf den Gedanken, das Abitur nachzuholen, um anschließend ein berufsbegleitendes Studium aufnehmen zu können.
Man sollte aber auch ein Studium ohne Abitur ins Auge fassen. Berufserfahrene werden heute auch ohne Abitur vielfach zugelassen und können somit den Abiturlehrgang auf dem zweiten Bildungsweg überspringen und stattdessen direkt ins Wunschstudium starten.